Arrion, Ritter von Kyelle

Vertrag ArrionIch erinnere mich noch gut, wenn wir Oma und Opa besuchen wollten – und vor deren Haustür hielt Mama mir ein Taschentuch hin, damit ich draufspucke und sie mir einen ominösen Fleck aus dem Gesicht putzen konnte. Mir wurde mittlerweile glaubhaft von zahlreichen Müttern versichert, dass das grundsätzlich gemacht wird. Mein Mitgefühl mit allen Kindern!

Nun, die letzten Tage habe ich genau das gemacht.

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Von Blumen und Bienen …

… oder: Wo kommen eigentlich die kleinen Geschichten her?

Eine vollkommen unrepräsentative Erhebung unter Autorenfreunden und natürlich bei mir über die letzten Jahre ergab: Unter der Dusche, auf dem Klo (ja, ehrlich!), beim Autofahren oder bei Hausarbeit (langweilig) kommen die meisten Ideen einfach anspaziert. Manchmal sind sie noch richtig klein, bringen nur eine Figur im Schlepptau heran, die sie stolz vor der Autorin Füße ablegen und dann einen Keks erwarten. Einige sind größer und schleifen eine Stadt oder einen mittelprächtigen Konflikt hinter sich her.

Mir stampfte schon ein kompletter Roman (na ja, das Heldenpaar und der Hauptkonflikt) beim Filmgucken ins Hirn. Wobei die Geschichte nichts mit dem gerade konsumierten Film zu tun hatte, sondern nur von einem Gesichtsausdruck des dortigen Bösewichts inspiriert wurde.

Gesprächsfetzen beim Einkaufen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln sind auch immer wieder hilfreich, ebenso bin ich einmal von einer Idee angefallen worden, als ich ganz harmlos mit Mama telefonierte.

Was macht man nun mit diesen kleinen Ideenfunken, während sie die Keksdose plündern und mit vollen Hamsterbäckchen kauen und furchtbar herumkrümeln? Ich lasse sie wachsen und gedeihen. Höchst selten schreibe ich etwas dazu auf, sondern beobachte das kleine Keksmonster, während es der mittlerweile leeren Keksdose sein Leid klagt und noch mehr von der Idee erzählt. Ich höre zu, und ein Mosaikstein fällt neben den nächsten. Wenn ich Pech habe, schmeißt mir die kleine Idee eine ganze Tonne voll Steinchen vor die Füße und wartet dann ungeduldig, daß ich mir etwas aussuche.

Manche Ideen versanden. Teilweise vergesse ich, was ich daran toll fand. (Das Ideenmonster ist inzwischen mit der nächsten vollen Keksdose durchgebrannt …) Oder die Grundzüge der Geschichte fesseln mich selbst nicht mehr. Dann lasse ich die Finger davon.

Aber manchmal reichen zwei, drei Sätze, um mich zu fesseln, ein Dokument zu öffnen und die ersten Worte zu schreiben.

Vor siebenhundert Jahren nahm der erste König des Reichs seinen Winterfürsten Ariz als ewigen Wächter mit sich ins Grab. Ein Glück für Yeva, die vor den Avancen ihres Vetters und einem feindlichen Heer in die Grabanlagen flüchtet. Gemeinsam mit Ariz, in dem Yeva bald einen Freund entdeckt, versucht sie, ihr Reich zurückzuerobern.

Habe ich erst einmal angefangen, höre ich selten auf, bevor die Geschichte nicht erzählt ist.
Und wo überfallen Euch die Ideen?

Statusmeldung November

Bevor jemand meckert: Stadt im Schnee gibt es morgen nachgereicht. Und bevor noch jemand meckert: Ja, ich war viel zu schweigsam im November. NaNoWriMo-Irrsinn hielt mich fest in seinen Klauen. Aber es hat sich gelohnt. Dazu gleich mehr.

Zuerst möchte ich nun auch hier die Schleier um das Geheimprojekt lüften:

Mein Kurzroman „Runenschicksal“ erscheint im März 2015 im Verlag Mondwolf. Das Ganze ist eine grandiose Geburtstagsfeier, denn der Verlag wird fünf Jahre alt. Mehr ist auf der Facebook-Seite des Verlags zu finden. Unter anderem auch die anderen beteiligten Autorinnen!

Nun zum NaNo:
Nach Bereinigung der Müllhalde (verpatzte Szeneneinstiege, dumme Dialogfetzen, die ich vor mir herschob, weil im NaNo jedes geschriebene Wort zählt), entpuppt sich mein Roman „Shadac“ als reizende 470-Normseiten-und-115.000-Wörter-gewaltiges Gesamtwerk.

Ich habe nicht nur den NaNoWriMo auch dieses Jahr gewonnen – mittlerweile das fünfte Mal in Folge -, sondern ich habe auch einen ganzen Roman Heroic Romantic Fantasy binnen 30 Tagen geschrieben. Und es war klasse!

NaNoWriMo 2014 (2)

Mama schimpft schon, daß ich hier so schweigsam bin. Es hat eben auch Nachteile, wenn Mama meinen Blog als Startseite eingerichtet hat.

NaNoWriMo:
Soeben habe ich das fünfzigtausendste Wort geschrieben! Siehste, Mama, Dein braves "Ich ruf mein Kind nicht an, das schreibt" hat sich wieder einmal ausgezahlt.
204 Normseiten hat der Roman bisher, und gefühlt bin ich noch nicht ganz in der Mitte der zu erzählenden Geschichte angekommen. Aber immerhin habe ich eine Leiche vom Misthaufen retten lassen – mein Held Shadac macht das ganz wunderbar. Merke: Dreckarbeit überläßt ein Autor immer seinen Figuren.

Jetzt schreibe ich vergnügt weiter. Ziel ist es, den Roman im November fertig zu bekommen.

NaNoWriMo 2014 (1)

Es ist soweit. Wir haben unsere Winterzeit wieder, draußen wird es pünktlich um fünf sehr düster. Es ist kalt und regnet fies. Okay, heute nicht, heute schien die Sonne wie eine Wilde.

Aber es ist Zeit für den November. Und was machen verrückte Autoren da? Sie nehmen sich vor, mindestens 50.000 Wörter an einem neuen Projekt zu schreiben. Ich bin noch verrückter und plane, einen ganzen Roman zu schreiben. Das geht, wirklich. So sind Arrion, Juran, Niro und Teiro schon entstanden. Was für mich als absoluter Testballon (und mit dem Kommentar, daß jene, die mich dazu zu überreden versuchten, doch völlig bekloppt wären) begann, ist inzwischen eine November-Angewohnheit, die ich nicht mehr missen möchte.

Ersatztastatur, ganz viele Ersatzbatterien, Zimtsterne, Cola, eine verrückte Romanidee. Paßt! Meine Familie und Freunde wissen Bescheid, daß ich auch diesen November am Computer kleben, viel lachen, leise und gehässig kichern und noch viel mehr schreiben werde.

Kardinal Shadac führt im Auftrag seines Königs ein Doppelleben. Auf der einen Seite sorgt Hochwürden für das Seelenheil im Königreich, auf der anderen ist er der finale Diplomat, der notfalls drohenden Krieg mittels eines Mords im Keim erstickt. Bis er ausgerechnet einen alten Magier unter die Erde bringen soll, in dessen Gewalt sich die vergnügungssüchtige Asmyn befindet. Prompt hat Shadac zwei Probleme auf einmal: Die geballte Magie des Alten sucht ihn als neuen Herrn aus, und Asmyn denkt nicht im Traum daran, zu ihrem Ehemann zurückzukehren, sondern heftet sich vergnügt und besserwisserisch an die Fersen des geplagten Kardinals. Und das ist erst der Anfang …