Drabble

„Angriff aus dem hohen Norden“

Snorre der Wikinger sah rot. Bedrohlich schwenkte der Hüne mit dem roten Bart und dem gehörnten Helm seine Streitaxt und brüllte Drohungen gegen den Feind. Met umnebelte seinen Geist, aber er wußte genau, wo sein Gegner war. Geschosse prasselten gegen den Wikingerschild, und Snorre brüllte noch mehr. Schreien, so wußte er instinktiv, schüchterte den Gegner ein. Gerade noch rechtzeitig sah er die Gefahr und riß den hölzernen Schild hoch. Harmlos prasselten die Geschosse der Gegner dagegen. Er nahm den Schild runter und schrie: „Daneben!“
Vorhin hatte so eine verdammte Kamelle ihn genau ins Auge getroffen. Mann, hatte das weh getan!

„Schmachten & Schlachten“

Mein Genre: Heroic Romantic Fantasy. "Schmachten & Schlachten" ist mein persönliches Label für diese Mischung aus Schlachtengetümmel, blutigen Zweikämpfen, Helden mit Ecken und Kanten, verbunden mit einer Liebesgeschichte, die sich wie ein Seidenband durch Feuer, Blut und Krieg zieht.

Vor Jahren las ich einige der Kane-Romane von Karl Edward Wagner. Und mir fehlte da etwas bei allem wundervollen Ringen, zwischen Bösewichtern und einer phantastischen Hintergrundgeschichte, die aus dem biblischen Brudermörder Kain einen sehr ambivalenten Helden machte (wobei ich schon im Religionsunterricht Kain interessanter fand als den allzu braven, langweiligen Abel, tut mir ja leid). Zu schnell,  zu knapp geschrieben, fehlte mir Innensicht. Und wahrscheinlich eine Liebesgeschichte, ich bin doch so romantisch und auf Happy Endings ausgerichtet.

Ich bewundere Georgette Heyer, die mit ihren Romantikromanen, die sie fachkundig und mit vielen, wunderbaren Details in der britischen Regency-Epoche ansiedelte, quasi die andere Seite meines Genres beleuchtete. Mit witzigen Dialogen und feinem Humor, mit wundervollen Helden, die anzuschmachten gar nicht schwer fällt, weil sie intelligent, humorvoll und doch so besonders sind.

Dazu meine Leidenschaft für Shakespeare und Macbeth, der so tief in Blut watet und sich trotzdem nicht greinend in eine Ecke verkriecht, sondern noch im Begreifen des Unausweichlichen zum Zweikampf antritt.

Grundlagen für meinen ganz bestimmt nur auf den ersten Blick ungewöhnlichen Genremix. Bislang sind neun Romane geschrieben, der zehnte lauert, daß ich den Überarbeitungsstau ein wenig aufgearbeitet habe, bevor ich den Roman beenden werde.  Und wer klopfte heute nacht an, da ich dachte, ich kann mich bald ganz auf mein Mammutwerk "Augurenfluch" konzentrieren? (Kampf um einen Thron, viele Schlachten, Verrat, Giftmorde, ein chronikenschreibender Mönch und – unvermeidlich – ein Liebespaar? Ein Mammutwerk, dessen Idee sich vorstellte und etwas von maximal zweitausend Seiten brubbelte. Na, prima!) Richtig, noch ein Held, der der festen Überzeugung ist, daß seine Geschichte dringend erzählt werden muß. Ich habe ihm eine Wartemarke in die Hand gedrückt und ihn in das Wartezimmer geschubst, dessen Tür – auf meiner Seite – unendlich viele Riegel und Schlösser besitzt.

Diebesgeflüster 1 – 4

Wie heißt es so schön? Weihnachten steht vor der Tür. Und dann kommt diese eine Woche „zwischen den Jahren“ (den Begriff mag ich!), die ja auch ganz schnell vorbei ist. Und dann? Dann ist Januar!

Zeit für Diebesgeschichten. Und wie!

In einem Taschenbuch werden alle 16 bislang in vier Ebooks erschienenen Geschichten würdevoll zusammengefaßt.

Man erzählt sie sich nur hinter vorgehaltener Hand: Erzählungen, Gerüchte, Sagen und Legenden über Diebe, Gauner, Trickbetrüger, Hochstapler, Agenten und einige handeln sogar von Assassinen. Verblüffende, spannende, mitreißende, amüsante und höchst erstaunliche Geschichten sind dabei. Nur ob sie wirklich wahr sind, oder einfach nur ausgedacht, ist schwer zu sagen. Das zu entscheiden, bleibt dem Leser selbst überlassen …

Band 1: Dame Jiro (Tanja Rast), Das Grauen im Spiegel (Angelika Diem), Pascal und der Gentleman (Dennis Frey), Horus, der Sohn der Diebe (Felicitas Brandt)

Band 2: Kupferherz (Stefanie Mühlsteph), Schwert, Magie und Musik – Kollekte (Elvira Stecher), Drachenperle (Tanja Rast), Wayra (Sabrina Železný)

Band 3: Paternoster (Lea Giegerich), Diebesbanner (Tanja Rast), Das geflunkerte Funkeln (Flo P. Schmidt), Der Schatz des Eisdrachens (Susanne Haberland)

Band 4: Eine Locke vom Haar der Königin-unter-dem-Hügel (Barbara Schinko), Ein Finger breit Magie (Serena Hirano), Seelendieb (Angelika Diem), Herz aus Gold (Isabelle Wallat)

Also vormerken: Januar, Diebesgeflüster 1-4 als Taschenbuch für 9,99 €

„Richter der Nacht“ im Burgenweltverlag

Nun ist es spruchreif: Mein KielKrimi erscheint Ende November.

Kriminelle Novellen

Wir suchen Geschichten und Kurzromane, die das Thema „Intrigen, Mord und Bösewichte“ im historischen Kontext aufgreifen. Die Erzählung soll im Mittelalter angesiedelt sein. Je spannender, je intelligenter, je ungewöhnlicher, desto besser. Verbrecherische Energien nehmen schließlich die unterschiedlichsten Wege, und wir lassen uns gern von Geschichten überraschen, die sich vom üblichen Schema: „Wer war der Mörder?“ lösen und das mittelalterliche Krimi-Genre um neue und außergewöhnliche Ansätze erweitern.

So lautete der Ausschreibungstext, und ich stürzte mich auf Bücher, Stadtpläne und schließlich auch energisch auf Kiel selbst, lief Strecken ab, knipste wild um mich, ertappte mich dabei, einen alten, nur noch zum Teil erhaltenen Grabstein auf dem Klosterkirchhof zu bewundern und atmete Kieler Luft, wie Scharfrichter Hein, Stadtrat Franzen und Büttel Petersen das vor einigen Jahrhunderten auch getan haben.

Herausgekommen ist ein Kriminalkurzroman, der im Kiel um 1430 spielt, als die heutige schleswig-holsteinische Hauptstadt nur das war, was heute als Altstadt gilt. Eine kleine, geplant angelegte Stadt mit Rathaus, Marktplatz, Kirche und Burg – und einem geschützten Hafen in der Förde …

und einem Mörder …

Mehr zu dieser Anthologie gibt es beim Burgenwelt Verlag zu finden!

Recherche und Inspiration: Burgen

Wir Schleswig-Holsteiner haben wenige noch sichtbare Burgen. Anders als in England oder Schottland, wo Besucher scheinbar alle zwei Meter über eine Burgruine stolpern, wurden hier Turmhügelburgen – eine ist wunderschön in der Nähe von Lütjenburg rekonstruiert worden – erbaut. Von diesem Burgtyp mit Holzturm auf künstlich aufgeschütterter Motte und Vorburg drumherum blieb nicht viel sichtbar. Das rechte Bild zeigt die Burgmotte der ersten Festung zu Bispens Hald in Dänemark.

 

 

 

 

Ich schreibe Fantasy, und ich habe ein klares Bild vor Augen, sobald ich an eine Burg denke. In vielen Variationen hat sich eine Festung, die ich schon als Kind besichtigen konnte und dabei jede Sekunde genoß, in meine Geschichten geschlichen:
Spöttrup