Camp NaNoWriMo April 2015

CampIn ein klein wenig weniger als drei Stunden startet das Camp NaNoWriMo in den April.

Das Camp versteht sich als Kleines Geschwisterchen des großen NaNoWriMos im November (wer mir länger folgt, weiß, dass ich da seit 2010 mitmache und meine Heroics schreibe, jedes Jahr einen! 2010: Arrion, 2011: Juran, 2012: Niro, 2013: Teiro und 2014: Shadac). Für alle anderen: NaNo ist der zelebrierte Schreibwahnsinn, der auf der offziellen Seite aber auch in Schreibforen gefeiert wird. Ziel ist es, binnen eines Monats 50.000 Wörter zu schreiben. Ich liefere zumeist die doppelte Wortzahl und mit bislang nur einer schmählichen Ausnahme einen kompletten Roman ab. Die Ausnahme war Niro, und fertig ist er trotzdem geworden. Im Camp kann der Schreibende sich sein Ziel selbst festlegen. Ich habe mir die 30.000 vorgenommen und hoffe, dass ich sie – auch weil das Camp nicht ganz so hoch hängt wie der echte NaNo – schaffen werde. Mein letztes Camp war 2011, und ich habe damals Roveon fertig geschrieben. Mal gucken, wie es dieses Jahr wird.

Ich gehe mit Aemera ins Schreibrennen. Kein Heroic (Schmachten & Schlachten), aber ein Roman, der mit meinem üblichen Genrecocktail trotzdem sehr interessant zu werden verspricht. Schlachten kann ich versprechen, Schmachten wird karger ausfallen. Dafür biete ich Steampunk, Intrigen, Mordanschläge und ein schüchternes Gespenst.

Nach der Revolte gegen das Königshaus und Teile des Adels versucht das Reich langsam wieder zur Ruhe zu kommen. Doch das klingt einfacher, als es sich herausstellt. Der Mönch Otun, der kriegsversehrte General Kavion, der junge Student Tyvan und Jasin, der Blinde, dem ein Gespenst hinterherschleicht, finden sich mitten in neuer Geschichte und unbekanntem Territorium wieder.

Heißer Tip: Guédelon

Tor SpöttrupIch habe mit ihnen das Leben auf einem Bauernhof während der Tudor-Zeit, mitten im Victorianischen und Edwardischen Zeitalter ebenso „miterlebt“ wie auf einer Farm während des Zweiten Weltkriegs. Geschichtswissenschaftlerin Ruth Goodman und die Archäologen Peter Ginn, Alex Langlands und neu im Team Tom Pinfold unternehmen vor den laufenden Kameras von BBC jeweils eine Zeitreise. Liebevoll aufbereitete experimentelle Archäologie.

Kleidung, Wohnen, Kochen, Vorratshaltung, Handwerk, Umgang mit Tieren, Landwirtschaft und nebenbei immer ein wenig Hintergrund und nette Kleinigkeiten. Perfekte Mischung für mich.

Aber jetzt kommt der Hammer: Guédelon!

You Tube: Video des BBC mit Ruth Goodman

Wir bauen eine Burg! Das BBC-Team beleuchtet dabei nicht nur Arbeitsschritte, unterschiedliche Handwerke, Bauweise und Werkzeuge, sondern auch das Leben der Bauarbeiter, Unterbringung, Ernährung und praktische Versuche. HIER geht es zur ausführlichen BBC-Seite über diese neue Serie.

Wer wie ich Fantasy im groben Mittelaltersetting schreibt, kann nur jubeln. Alle anderen werden diese kleine, fünfteilige Serie hoffentlich ebenso begeistert verschlingen wie ich.

Inspiriertiere

Wer wie ich mit einer Menge Tiere zusammenlebt, kann im Notfall Blitzrecherchen machen, falls überraschende Problemstellungen im Roman aufkommen. So war es mir möglich, die Frage eines Autorenkollegen zum Thema Pferd rasch mittels eines spontan anberaumten Versuchsaufbaus zu beantworten: Klick

Aber manchmal sind die lieben Felligen auch Inspiriertiere. Schreibe ich über die Kriegspferde meiner Helden, so steht das Beispielross immer in Reichweite. Aus einem zierlichen Arabermix zaubere ich ein gewaltiges Streitpferd, in dessen Brust „ein furchtloses Herz und eine gemeine Seele“ wohnen. Japp, damit bist Du gemeint, Darius!

Odin 500Die letzten Monate hat mich das #Geheimprojekt begleitet. Fürchterlich geheim ist es nicht mehr. Der Titel lautet „Runenschicksal“, und der Roman erscheint zur Leipziger Buchmesse im Verlag Mondwolf. Bislang aber noch geheim ist mein Inspiriertier: Odin.

Nachdem meine Verlegerin mich heute anstupfte, ob der Roman eine Widmung bekommen soll, konnte ich nur mit „Ja, bitte!“ antworten.

Odin war ein Siberian Husky. Eine Rasse, die ich noch sehr „wolfig“ finde. Das geht los bei der deutlichen Körpersprache und dem schönen Mondheulen. Nagut, Odin heulte nicht den Mond an, aber wenn Sonnabend Mittag im Nachbardorf die Feuerwehrsirene getestet wurde, heulte er verschönernd und sehr laut mit. Er hasste (oder liebte?) das Klingelzeichen meines Telefons und heulte lauthals als Klingelverstärker mit. Egal wo ich mich auf dem Hof befand, ich wusste, dass da gerade jemand anruft!

In „Runenschicksal“ gibt es also einen Wolf (soviel darf ich verraten, heißt die Reihe doch „Mondgesang und Wolfsgeheul“), der einen Gutteil seines Charmes meinem lieben Odin verdankt.

Arrion, Ritter von Kyelle

Vertrag ArrionIch erinnere mich noch gut, wenn wir Oma und Opa besuchen wollten – und vor deren Haustür hielt Mama mir ein Taschentuch hin, damit ich draufspucke und sie mir einen ominösen Fleck aus dem Gesicht putzen konnte. Mir wurde mittlerweile glaubhaft von zahlreichen Müttern versichert, dass das grundsätzlich gemacht wird. Mein Mitgefühl mit allen Kindern!

Nun, die letzten Tage habe ich genau das gemacht.

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Drabble

Weil es wettertechnisch gerade so schön passt!

 

„Meditation – Weg zur Inneren Reinheit“
Er konzentrierte sich, verdrängte die Reize der Außenwelt, ging in sein Innerstes, leerte es vom Ballast der Welt. Alles schob er beiseite. Er atmete tief und konzentriert, sog Luft tief ein, hielt sie in sich, fühlte, wie er sich ausdehnte, wie das Atmen ihn von aller Anspannung befreite. Dies war der wahre Weg zu innerer Losgelöstheit. Er atmete aus, öffnete die Augen, sah Details, die vorher verborgen gewesen waren.
Er bückte sich, griff eine Handvoll Schnee, fühlte die belebende, prickelnde Kälte.
Er atmete tief ein, bevor er einen steinharten Schneeball zielsicher dem doofen Fritz von Nebenan an den Kopf knallte.