Morgentau & Abendreif

Ich liebe Kurzgeschichten. Sie sind Streiflichter, beleuchten nur einen kurzen Abschnitt im Dasein der Figuren, behandeln ein Problem und machen mir unheimlich viel Spaß. Ich habe schon einige Geschichten in Anthologien untergebracht, aber jetzt betrete ich Neuland:

Ende Juli erscheint im Verlag ohneohren mein erster Kurzgeschichtensammelband. Vier Geschichten mit Wellington, einer Leimrute, Tuv und einem fauligen Kürbis. Von dunkel bis zuckersüß:

Morgentau & Abendreif

Alternde Helden und ein mutiges Mädchen. Ein bedrohlicher Vogel und ein niedlicher Drache. Dieb bei Tageslicht und in finsterster Nacht. Lebendige Abenteuer und eine Geistererscheinung.

Morgentau trifft Abendreif. Diese Geschichten sind wie Tag und Nacht, wie Licht und Schatten, doch auch mit allen Nuancen dazwischen versehen. Vier spannende Abenteuer für zwischendurch, die in fantastische Welten entführen.

Feuerzauber – fertig!

Button FeuerherzIch bin selbst ganz fassungslos, dass ich wirklich heute Nacht kurz nach drei Uhr das letzte Wort in „Feuerzauber“ schrieb. Ich hab doch gerade erst angefangen! Stimmt, am 19. April, und der Roman mit seinen beiden wundervoll streitbaren Helden (die sich vor allem untereinander beharrlich streiten) schrieb sich wie von ganz alleine.

Ich habe gelacht (meistens ein wenig gehässig, ich gebe es zu), gezittert, meine Jungs angeschmachtet und gestern hab ich sogar ein kleines Tränchen wegzwinkern müssen. „Feuerzauber“ bringt es auf 193 Normseiten und schnieke 44.787 Wörter und ist schon an die beiden ersten Betaleserinnen versandt.

Griv – Kommandant der Stadtwache, vormaliger Straßenjunge und daher mit allen Kniffen der Schattenwelt bestens vertraut – und Talon – mächtiger Magier, der Feuerzauber beherrscht – waren vor gar nicht allzu langer Zeit ein Paar. Bis sie sich gründlich und für alle Ewigkeit zerstritten.
Aber ein Notfall zwingt Griv eines Nachts, Talon aus dem Bett zu klopfen. Des Magiers Groll über die Störung verfliegt rasch, als er sieht, was Griv mitgebracht hat: ein magisches Artefakt, das Talon nur aus jahrhundertealten Theorien kennt. Es schien stets unmöglich, so etwas zu bauen.
Als Griv  ihm erzählt, unter welchen Umständen er diesen Gegenstand in die Hände bekam, stellen sich Talons Nackenhärchen auf, denn er wittert eine magische Katastrophe. Hinzu kommt, dass er nun gezwungen ist, mit Griv zusammenzuarbeiten. Und Streit hin oder her, Talon fühlt sich immer noch magisch von Griv angezogen.

Königsmacher – erster Betadurchgang

Button KönigsmacherEs kommt mir noch gar nicht lange vor, dass ich Königsmacher geschrieben habe. Angefangen kurz nach Weihnachten, bin ich diesen Januar begleitet von Kichern, Herzklopfen und Nägelkauen durch den Text gesaust. Angefeuert von der Geschichte, meinem Heldenduo und meiner Liveticker-Leserin.

Die ersten drei Betaleser haben die Zeit inzwischen gut genutzt und meinen Roman gründlich abgeklopft. Die Geschichte funktioniert und hat allen drei viel Spaß gemacht. Das ist schon einmal das Wichtigste für mich. Jetzt gehe ich die Anmerkungen durch. Ja, im ersten Kapitel heißt es dauernd „Mädchen“, das kann ich besser. Da ist ein Knoten im Satz, den kriege ich weg. Da ist etwas unverständlich, das werde ich besser erklären.

Betaleser sind so wichtig! An dieser Stelle also schon ein lautstarker Dank!

Ein Autor steckt ja mitten in seiner Geschichte, hat alle Hintergründe im Kopf, die Szenerie vor Augen. Aber manchmal sind wir dann aus Furcht vor dem berüchtigten Info-Dump (man stelle sich hier einen unter zwei Tonnen Hintergrundwissen plattgedrückten Leser vor!) ein wenig zu geizig, unser Wissen zu teilen. Oder wir erschlagen den Leser doch lieber mit drei statt zwei Tonnen Hintergrundmaterial und erklären uns zu Tode.

Hier kommen die Betaleser zum Zuge. Und dann schreiben sie mir auch noch nette Sachen an den Rand. Ein zufriedenes Schnurren, ein hämisches Kichern. Besonders toll – ich füge die Betadokumente immer zu einem zusammen – wenn sich bei einer Beschreibung mehrere Kommentare ballen, in denen herzhaft über meinen Helden gelacht wird. Wundervoll!

Feuerzauber

„Klosterschatz“ ist zur Hälfte fertig. Alle Grundlagen sitzen, die Romance glüht vergnügt, jetzt kommen wir zum aktionsreichen Teil, einigen Missverständnissen, Gefahren und einem Fluss.

Button FeuerherzWenn, ja wenn da nicht Griv wäre, der mir seit Tagen betont sinnlich in den Nacken atmet und einen weiteren Roman des Genre Gay Romantic Fantasy auf meinen Schreibtisch geknallt hätte. 1500 Wörter musste ich neulich schon ganz dringend vorschreiben. Jetzt schreibe ich das erste Kapitel fertig, damit ich den Kopf freihabe für mein Turtelpärchen Livan und Torik aus dem „Klosterschatz“.

Vielleicht gibt Griv ja auch ein wenig Ruhe, wenn ich seine Geschichte mal dezent der Öffentlichkeit vorstelle. Wunder geschehen ja hin und wieder, nicht wahr?

Griv – Kommandant der Stadtwache, vormaliger Straßenjunge und daher mit allen Kniffen und Gesetzen der kriminellen Welt bestens vertraut – und Talon – Erzmagier der Stadt, ein mächtiger Zauberer, der Feuermagie beherrscht – waren vor gar nicht allzu langer Zeit ein Paar. Irgendetwas hat sie fürchterlich entzweit, und besonders Talon leidet sehr darunter, daß er Griv einfach nicht aus dem Weg gehen kann.

Die Geschichte beginnt damit, daß Griv Talon nachts aus dem Bett zu klopfen versucht und schließlich, weil er den Großen einfach nicht wach kriegt, den vertrauten Weg durch die Hintertür nimmt. Allerdings verfliegt Talons Groll rasch, als er sieht, was Griv ihm da mitgebracht hat: eine Magiefalle. Eine technisch-magische Wunderleistung, die Talon nur aus der Theorie und langen Abhandlungen in seinen Büchern kennt. Es schien stets unmöglich, so ein Ding zu bauen.

Als Griv – dezent angekokelt und ganz und gar nicht zu Späßen aufgelegt – ihm erzählt, unter welchen Umständen diese Falle gefunden wurde, stellen sich Talons Nackenhärchen auf, denn er wittert eine magische Katastrophe.

Für diesen Roman habe ich ein für mich brandneues Magiesystem ausgetüftelt, an dem ich viel Freude habe. Ich bin überzeugt, daß Magie Grenzen haben muß. Sonst würden Magier die Welt beherrschen. In dieser Geschichte ist es so, daß ein Magieanwender sich frei an der natürlich vorkommenden Magie zum Beispiel in der Luft, Erde oder im Wasser bedienen kann. Nachteil der Verwendung ist, daß Magieabfallstoffe sich im Magier sammeln. Im Normalfall bedeutet das Erschöpfung, Kopfschmerzen und Übelkeit, ein wenig wie ein Kater. Übertreibt ein Magier aber, kann die Abfallansammlung zu Bewußtlosigkeit und Tod führen. Und da kommt die Magiefalle ins Spiel …

Klosterschatz

Button HolzherzOder auch: Wundbrand ist gar nicht so übel, wenn das Fieber einem so tolle Aussichten gewährt.

Mein armer Tribun Torik ist nicht nur vor Ende der Schlacht vom Feld getragen worden (nachdem er aus dem Matsch gekratzt worden ist), nein, obendrein wurde er – fiebernd und abgefüllt mit Drogen – aus dem Feldlazarett gekidnappt. Von einer Handvoll Deserteure. Glücklicherweise merken die, dass es ihrer Geisel gar nicht gut geht, und bringen ihn in ein Nonnenkloster. Dort legen die Fahnenflüchtigen sich mit der energischen Mutter Oberin an, und Torik denkt, er sieht Wunder im Fieberwahn:

Nämlich Livan, der Mann für (fast) alles im Kloster: Schreiner, Schmied, Totengräber, Viehdoktor, Stallknecht und großer, verständnisvoller Bruder für die jungen Nonnen. Nebenbei befindet Torik, sieht der blonde Hüne mit der Schaufel in der Hand aus wie ein Kriegsgott. Auch wenn die Schaufel das Bild ein klein wenig stört.

Hach, Fieber ist etwas Feines, meint Torik gerade, während er das vermeintliche Traumbild von Mann gründlich betrachtet.

Japp, ich schreibe schon wieder Gay Romance!