oder auch: Ausrufe (Interjektionen) in der Fantasy
oder auch: Mein Held ist echt ein wenig speziell.
Ich hab schon Figuren gehabt, die wie die Müllkutscher fluchten. Und hin und wieder muss auch ein Ausruf des Erschreckens, der Überraschung oder des Zorns herbei. Genau da wird es interessant, wenn die Geschichte eben nicht in unserer Welt oder zwar in dieser, aber mit einer alternativen Vergangenheit spielt.
In Stolperfallen in der Fantastik – das richtige Wort im richtigen Umfeld hab ich mich ja schon mit Nilpferd, Schrappnell und Sparta beschäftigt. Doch Davil – mein großer, gelehrter Held aus „Treibjagd“ – stellt mich vor ganz neue Herausforderungen.
Davil ist weltfremd, besonders kultiviert, der klassische Elfenbeinturmbewohner und ziemlich sicher das erste Mal in den ärmeren Stadtteilen unterwegs. Gestank und Schmutz versucht er, heldenhaft zu ertragen. Aber wehe, Co-Held Bajas reagiert auf etwas ihm Unverständliches mit einem knackigen Was? Dann korrigiert Davil ihn sanft und geduldig: Wie bitte?
Nun lauern aber auch auf Davil viele Überraschungen, Gemeinheiten und Dinge, die selbst ihm den Kragen platzen lassen. Was stößt ein Kerl wie er also aus, wenn unerwartet ein Monster auf ihn einstürmt?
Gute Güte!
Du liebe Zeit!
Huch!
So ein Schlamassel!
Bei der Suche nach geeigneten Ausrufen stieß ich dann auf unangenehme Hintergründe. Ohjeminie, Herrje und potz Blitz haben allesamt christliche Ursprünge. Ersatz-Fäkalausdrücke wie Scheibenkleister verwendet mein Großer natürlich auch nicht. Ich stöbere also weiter und gebe mir Mühe, Davils Wortschatz aufzubessern.
Bajas macht es mir viel leichter … Der flucht wie ein Müllkutscher. Oder wie ein Nachtkärrner, Goldeimermann oder Scheißekübler.