Es kommt mir noch gar nicht lange vor, dass ich Königsmacher geschrieben habe. Angefangen kurz nach Weihnachten, bin ich diesen Januar begleitet von Kichern, Herzklopfen und Nägelkauen durch den Text gesaust. Angefeuert von der Geschichte, meinem Heldenduo und meiner Liveticker-Leserin.
Die ersten drei Betaleser haben die Zeit inzwischen gut genutzt und meinen Roman gründlich abgeklopft. Die Geschichte funktioniert und hat allen drei viel Spaß gemacht. Das ist schon einmal das Wichtigste für mich. Jetzt gehe ich die Anmerkungen durch. Ja, im ersten Kapitel heißt es dauernd „Mädchen“, das kann ich besser. Da ist ein Knoten im Satz, den kriege ich weg. Da ist etwas unverständlich, das werde ich besser erklären.
Betaleser sind so wichtig! An dieser Stelle also schon ein lautstarker Dank!
Ein Autor steckt ja mitten in seiner Geschichte, hat alle Hintergründe im Kopf, die Szenerie vor Augen. Aber manchmal sind wir dann aus Furcht vor dem berüchtigten Info-Dump (man stelle sich hier einen unter zwei Tonnen Hintergrundwissen plattgedrückten Leser vor!) ein wenig zu geizig, unser Wissen zu teilen. Oder wir erschlagen den Leser doch lieber mit drei statt zwei Tonnen Hintergrundmaterial und erklären uns zu Tode.
Hier kommen die Betaleser zum Zuge. Und dann schreiben sie mir auch noch nette Sachen an den Rand. Ein zufriedenes Schnurren, ein hämisches Kichern. Besonders toll – ich füge die Betadokumente immer zu einem zusammen – wenn sich bei einer Beschreibung mehrere Kommentare ballen, in denen herzhaft über meinen Helden gelacht wird. Wundervoll!