Geisterstunde
Das Quietschen der Türangeln schien Michaels gespannte Nerven zerreißen zu wollen, tanzte grell und mit Krallen über seine Wirbelsäule. Muffiger Geruch schlug ihm entgegen, trug eine Ahnung von Mäusekot mit sich. Spinnweben verhängten die Fenster, deren blinde Scheiben selbst das Licht des Vollmonds aussperrten. Miranda umklammerte fest Michaels Arm und zitterte. Sie schrie leise auf, als sie den bluttriefenden Schürhaken am Kamin entdeckte. Und die riesige Blutlache auf dem Steinboden. Schlammige Fußabdrücke von nackten, klauenbewehrten Füßen führten vom Kamin quer durch das Zimmer und endeten vor dem staubbedeckten Bett.
„Flitterwochen im Geisterschloss“, murmelte Michael erschüttert. „Du und deine dämlichen Ideen.“