Seit fast zwei Wochen laborierte ich an der Überarbeitung eines Romananfangs. Niedliche 75 Normseiten, sollte eigentlich ganz fix zu schaffen sein. Aber das tat es nicht, es zog sich wie Kaugummi und machte noch weniger Spaß.
Heute habe ich endlich begriffen, warum das so ist. Dieser Romananfang stammt von einem damals in Staffeln zu schreibenden Roman. Und er funktioniert nicht als ein Anfang! Zu begrenzend wirkten sich die damaligen Längenvorgaben aus, zu flach die Figuren, zu rasch die Handlung, ohne innehalten zu können, was die Handlung mit den Figuren eigentlich anstellt.
Erschwerend kommt hinzu, daß dieser Anfang auch schon drei Jahre auf dem Buckel hat, in denen mein Schreiben und ich uns reichlich weiterentwickelt haben.
Endlich habe ich mich also zu der Erkenntnis durchgerungen, daß einen solchen Anfang aufzumöbeln, zu polieren, zu ergänzen und teilweise umzuschreiben erheblich mehr Arbeit bedeutet, als alles über den Haufen zu werfen und bei Null anzufangen. Mehr Arbeit und ein qualitativ mich enttäuschendes Werk, wobei ich die Geschichte und die Figuren so liebe? Das kommt ja gar nicht in Frage.
Also Vorhang auf für den Neubeginn meines Wikingerromans "Odins Waisen" um den jungen Krieger Thorbrand, der in den Trümmern seines Heimatdorfs erwacht und zu Beginn gar nicht verstehen kann, was überhaupt geschehen ist. Es braucht andere Überlebende, die er in der entvölkerten Welt unter erschwerten Bedingungen aufstöbert, damit diese ihm mitteilen, daß der Weltenbrand Ragnarök den neun Welten zugestoßen ist. Nichts ist mehr so, wie es vorher war. Die Götter sind gefallen, und in der Welt der Menschen lauern ganz neue Gefahren … und Aussicht auf eine neue Weltenordnung.