Ich begebe mich gerne auf Recherchefahrten. Unter dem Tag Recherche ist dazu auch schon einiges in meinem Blog zu finden. Haithabu, Dannewerk, Freilichtmuseen, Mittelaltermärkte und anderes besichtige ich gerne, um mir ein Bild von den Lebensumständen meiner Protagonisten zu machen. Es ist vielleicht bezeichnend für mich, daß ich neben stundenlangem Starren auf die Niagarafälle meinen Urlaub in Kanada auch nutzte, um Fort George zu besuchen. Dort erlebte ich auch eine Musketenvorführung und war begeistert. Von dem Fachwissen, vom Engagement des Museumsmitarbeiters („We hope.“) und der eigentlichen Unsinnigkeit dieser Waffe.
Ich durfte mit modernen Pistolen und sogar einem russischen Scharfschützengewehr aus dem Ersten Weltkrieg auf einem Schießstand hantieren und erfuhr am eigenen Leib, wie sehr so eine Magnum „hüpft“, wo genau der Muskelkater nachher sitzt und daß der Ladeschlitten bei falschem Hantieren schmerzhaft über die Hand fahren kann. Laden des Magazins geht ganz schön auf die Finger, auch das konnte ich dabei lernen.
Bücher umzingeln mich, während ich schreibe. Als ich meinen KielKrimi verfaßte, lagen aufgeschlagen sechs Bücher im Halbkreis auf Tischen ud Stühlen um mich herum, so daß ich mich nur mitsamt meines Bürostuhls drehen mußte, wenn mir eine Information fehlte.
Ich habe mit Geheimtinten experimentiert und kam zu für mich überraschenden Ergebnissen. Auch einen Leiteraufstieg in Handschellen habe ich schon ausprobiert! Das ist schwerer und auch schmerzhafter, als es scheinen mag. Unter den wachsamen Augen meines Bruders wagte ich gefesselt den Aufstieg und erkannte rasch, daß mein Held nur zwei Optionen hat. Entweder er hangelt sich an einem Seitenholm nach oben und schnappt mit der anderen Hand immer wieder nach den jeweils erreichbaren Sprossen, oder er trotzt sehr heldenhaft der Schwerkraft und läßt mit beiden Händen los, um dann zur nächsten Sprosse zu greifen. Die roten Male an meinen Handgelenken waren sehenswert! Prädikat: Den Helden lieber Treppenstufen steigen lassen!
Wer die TV-Serie „Bones“ kennt, weiß aus den Belehrungen von Dr. Hodgins, daß eine Cantaloupe-Melone von ihren Widerstandseigenschaften her dem menschlichen Schädel sehr nahe kommt. Ich möchte mir also eine solche Melone kaufen. Denn ich will sehen, was ein Streitkolben wirklich anrichtet!