Ohne Recherche kein Buch, keine Geschichte, kein Roman – so einfach ist das.
Nicht umsonst bin ich mit Begleitmannschaft und Picknickkorb zum Bungsberg gefahren. Und es ist auch kein Zufall daß Cäsars „de bello gallico“ mit vielen bunten Markierungen in meinem Schreibregal steht. Damit Maynard im zwölften Band brillieren und alle mit seinem Wissen beeindrucken kann, mußte ich mich ja erst schlau machen. Es ist dementsprechend auch kein Zufall, daß ich eine Einhänderkriegsaxt und einen wunderschönen Streitkolben mit radial angebrachten Schlagklingen mein eigen nenne.
Zur Zeit genieße ich Recherche allerdings. Ich beschreibe im Finale von „Kenna“ eine große Seeschlacht mit Monstern, Fischmenschen und vielen, vielen Schiffen.
Verdammt, wie heißt die Stange, an der das Segel angetackert ist?
Ich habe Glück. Mein Bruder liebt Schiffe. Er liebt auch Lokomotiven, Flugzeuge und mittelalterliche Waffen.
Also war gestern beim Schreiben eine lustige Fragerunde angesagt. Jedes Mal, wenn ich vor meinem Bildschirm saß und um ein Wort rang, brüllte ich nach meinem Bruder.
Wie heißt die Stange, an der das Segel angetackert ist?
Gibt es ein anderes Wort für Reling? Sonst haut meine Lektorin mich wegen der ewigen Wortwiederholungen.
Wie nennt man eine Gangway auch?
Und wie heißen die Kletternetze am Mast, über die die Matrosen nach oben gelangen?
Na, wer weiß die Lösungen ebenso schnell wie mein Bruder?